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Im Interview: Johannes Kopp, Weingut Kopp in Sinzheim-Ebenung (Baden)

Winzer sind für uns bei Josef Oechsle schon viele Jahrzehnte eines der wichtigsten Kundensegmente. Einer unserer Weinbau-Kunden ist Johannes Kopp vom Weingut Kopp im schönen Ebenung in der Ortenau. 2012 hat er die Leitung und Verantwortung für das Weingut von seinem damals verstorbenen Vater übernommen. Mit viel Leidenschaft und Kraft baut(e) er das Weingut zu einem „Bio-Weingut“ – d.h. Weingut mit biodynamischem Anbau – um. Wir wollten von Johannes Kopp wissen, wie es dazu kam, was das für seine Maschinenausstattung bedeutete, wie es mit der Zusammenarbeit mit der Firma Josef Oechsle kam und was ihm dabei wichtig ist.

Firma Josef Oechsle: Wie und wann haben Sie sich dazu entschieden, Ihr Weingut auf biodynamischen bzw. ökologischen Weinanbau auszurichten?

Johannes Kopp: Insbesondere durch meine Ausbildung bei Dr. Bürklin-Wolf in der Pfalz hatte ich bereits viel Erfahrung im biodynamischen Weinanbau. Der Leitspruch war, „höchste Qualität im Einklang von Mensch und Natur“ zu erschaffen. Deshalb war es für mich klar, auf diese Form des Weinanbaus auch in meinem eigenen Betrieb zu gehen – und das Schritt für Schritt. Bereits 2013 begannen wir, auf mineralischen Dünger zu verzichten und den biodynamischen Weg einzuschlagen. Dann verzichteten wir auf Herbizide und stellten die Wirtschaftsweise um. Man sagt, dass die Umstellung drei Jahre dauert. Das halte ich für zu kurz. Besser ist es, eine Umstellung über fünf bis sechs Jahre anzustreben, um dann auch wirklich biologisch anzubauen und die Böden vorbereitet zu haben. Durch den Klimawandel muss man einfach mit schwierigeren Jahren rechnen und darauf reagieren können. Außerdem vergrößerten wir parallel unsere Weinbergfläche von 17 auf 32 Hektar. 2019 stellten wir die Pflanzenschutzmittel komplett um und starteten mit der Zertifizierung. 2022 werden wir den ersten zertifizierten „Bio Wein“-Jahrgang haben. 

Johannes Kopp, Weingut Kopp in Sinzheim-Ebenung (Baden)
Johannes Kopp, Weingut Kopp in Sinzheim-Ebenung (Baden)

Dieses Jahr ist bestimmt auch kein einfaches für die Winzer. Was erwarten Sie von Ihrem Jahrgang 2021?

Johannes Kopp: Dieser Jahrgang bringt wenig Ertrag, aber, so wie es derzeit aussieht, eine gute Qualität. Wir hatten in diesem Jahr mit spätem Frost zu kämpfen, und durch den vielen Regen sowie die hohe Feuchtigkeit haben wir natürlich auch einen hohen Oidium-Druck (d.h. hohen Pilz-/Schädlingsbefall) zu tun. Gerade die letzten Wochen – auch samstags und sonntags – waren wir ständig in den Reben unterwegs und haben die Trauben kontrolliert. Bis jetzt haben wir die Kulturführung in diesem schwierigen Jahr gut im Griff und keine nennenswerten Verluste durch Pilzbefall. Nun hoffen wir das Beste, dass wir nicht noch ein Unwetter oder gar Hagel bis zur Ernte bekommen.

Weingut Kopp Ebenung

Dann drücken wir die Daumen. Was bedeutet die Umstellung von konventionellem Weinbau auf biologischen Anbau für Ihren Maschinenpark?

Johannes Kopp: Der biologische Anbau beginnt immer beim Boden! Also gilt es, diesem eine besondere Aufmerksamkeit für ein gesundes Pflanzenwachstum zu schenken. Gerade vor der Begrünung des Weinbergs muss der Boden gelockert werden. Wir haben daher in eine Spatenmaschine von Celli investiert.

Celli Spatenmaschine

Außerdem in einen Fischer Mulcher, der sich für unsere steilen Lagen als ideal herausgestellt hat. Der Fischer Mulcher ist viel leichter als andere vergleichbare Mulcher. Die clevere Konstruktion von Fischer bietet aber auch genug Stabilität trotz des geringeren Gewichts, so dass er zuverlässig im Weinberg seinen Job macht.

In welche Maschine haben Sie für die Ernte an sich investiert?

Johannes Kopp: Wir haben uns für den Einsatz eines Pellenc Vollernters als Anbaumaschine für unseren Traktor entschieden.

Warum für eine Erntemaschine – bei dem hohen Qualitätsanspruch an Ihre Weine?

Johannes Kopp: Stimmt, das mag für manche Kunden etwas seltsam erscheinen, soll doch die händische Lese das perfekte Lesegut garantieren. Ich möchte Weine mit eigenständigem Charakter in bester Qualität produzieren. Dafür ist die Traubenqualität ganz entscheidend. Deshalb kontrollieren wir so häufig wie es geht unsere zukünftige Ernte – insbesondere nach starken Regenfällen – und handeln dann sofort in den Reben, so dass wir dann bei der Ernte an sich verlässlich das bestmögliche Lesegut an den Rebstöcken haben. Für uns dient der Vollernter der Qualitätssicherung! Bedingt durch den Klimawandel haben wir heißere Sommer, wir ernten früher, und wir müssen wesentlich flexibler sein, da die Erntezeiträume kürzer werden. Früher hatten wir dafür über einen Monat Zeit, das ist heute nicht mehr so. Da die Traubenqualität bei zu großer Hitze abnimmt, haben wir uns dafür entschieden, nachts zu ernten, wenn die Trauben kühler sind, um die Traubenqualität zu sichern. Da wir zur Ernte das bereits kontrollierte Lesegut hängen haben, der Pellenc Vollernter sehr schonend arbeitet und wir natürlich die Maschine ordnungsgemäß und geübt bedienen, können wir nachts auch in den Steilhängen ganz nach Bedarf zügig ernten. Das bringt uns eine erhebliche Erleichterung bei gewünschter Qualität und ein hohes Maß an Flexibilität. Wir benötigen einfach weniger Personal, das dann „Gewehr bei Fuß“ stehen muss, wenn es ad hoc zur Sache gehen muss.

Pellenc Vollernter GRAPES'LINE 80SP2
Pellenc Vollernter GRAPES'LINE 80SP2

Die genannten Maschinen haben Sie ja bei uns erworben. Wie kam es dazu, dass Sie mit uns, der Firma Josef Oechsle, zusammenarbeiten? Was ist Ihnen bei unserer Zusammenarbeit wichtig?

Johannes Kopp: Wir arbeiten mit Josef Oechsle seit ca. 2016 zusammen, als das Unternehmen ins neue Gebäude in die Robert-Bosch-Straße umzog. Für uns ist die Beratung und der Kauf der Maschine das eine. Viel entscheidender ist aber der Service. Häufig, gerade zur Erntezeit, geht es bei uns um Schnelligkeit und Flexibilität. Zwei Beispiele: Wir hatten bei der Celli Spatenmaschine ein Problem mit den Spaten, die mussten getauscht werden. Der Service von Oechsle war tipptopp, schnell und zügig. Dann hatten wir zur ersten Probeernte mit dem Vollernter ein Problem. Auch da konnten wir uns vollkommen auf die Firma Josef Oechsle verlassen. Der Notdienst hilft Tag und Nacht und auch mal am Wochenende, wenn es sein muss. Die Mechaniker kamen zu uns vor Ort und versuchten, das Problem zu lösen, bzw. organisierten die Originalersatzteile schnell aus Südfrankreich von Pellenc. In diesem dringenden Fall sogar mit der persönlichen Abholung bei Pellenc im Werk. So etwas ist für uns extrem von Bedeutung, da wir mit gewissen Arbeiten im Weinberg einfach nicht warten können – ohne unsere Traubenqualität in Gefahr zu bringen, von der wir quasi ein ganzes Jahr leben…

Sie haben noch mehr in nächster Zeit vor. Wir schauen hier gerade auf eine große Baustelle…

Johannes Kopp: Das ist der Neubau unserer Vinothek mit Gastronomie. Wir erweitern mit ihm unseren Weinkeller und die Verwaltung auf Basis eines neuen Konzeptes. Wir möchten mehr Besucher zu uns locken, wollen Einheimische, Touristen und Weininteressierte in unseren neuen repräsentativen Räumlichkeiten begrüßen dürfen. Es wird ein modernes, kulinarisches Aushängeschild für die Region und ihren Wein.

Dieses wunderschöne Fleckchen Erde hier in Ebenung ist wirklich ideal. Alles Gute dafür und für den Jahrgang 2021. Herzlichen Dank für das tolle Gespräch und auch das große Lob an uns. Versprochen: Das spornt uns noch weiter an, als dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Ganz wie Sie mit Ihren wunderbaren Weinen.

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